Osterbräuche haben im Spreewald eine lange Tradition - auch heute noch werden Sie gepflegt und an kommende Generationen weitergegeben.
Zu Ostern steht das Ei ganz im Mittelpunkt, welches als Symbol des Lebens, der Fruchtbarkeit und Stärke gilt. Die Verzierung der Ostereier gehört zu den verbreitetsten Osterbräuchen. Neben den schönen kleinen Kunsthandwerken bringt der Brauch des Verzierens viel Freude und Erholung mit sich.
Die häufigste Art die Eier zu verzieren ist die Wachsreserve- bzw. Batiktechnik. Andere Verziertechniken sind die Wachsbossiertechnik, Kratztechnik und Ätztechnik.
Bestaunen, selbst gestalten und kaufen kann man die traditionellen sorbischen Ostereier bereits 4 Wochen vor dem Osterfest, von 10 bis 18 Uhr bei der Ostereiermesse im Spreewald-Museum in Lübbenau.
Im Spreewalddorf Lehde und anderen Gemeinden um Lübbenau wird der Brauch des Osterfeuers betrieben. Ein Reisighaufen aus Obstbaumverschnitt und Abbruchholz wird zusammengetragen. Er sollte möglichst hoch sein und hell lodern, denn man glaubte, dass die Felder genauso weit fruchtbar sein werden, wie der Schein des Feuers ins Land leuchtet. Außerdem sollten die wachstumshemmenden Dämonen vertrieben werden.
Einwohner treffen sich, um dem Flackern des Feuers zuzuschauen. Ausgelassenheit und Lärm gehören dazu.
Noch heute gehört das Waleien in vielen Dörfern zu den Osterbräuchen. Über eine schiefe Bahn aus Sand rollt man die Eier herunter, ein Spiel gegen Ei und Cents. Wer das Ei eines anderen trifft, darf es behalten.
Der Brauch geht auf einen alten Fruchtbarkeitsglauben zurück, als man im Frühjahr noch Eier über Wiesen und Felder kullerte, um diese besonders fruchtbar zu machen.
Das Waleien ist eine gesellige Sache für Jung und Alt. Im Freilandmuseum stehen Waleien zur kuriosen Ertüchtigung zur Verfügung.
Für den Ostersonntag werden Hunderte Hoffnungssträußchen gebunden und man kann das Ostereiten ab der Kirche in Zerkwitz erleben. Zu Ostern, dem höchsten Fest der Christenheit feiern Menschen die Auferstehung des Herrn. Das örtliche Christentum pflegt die feierliche Prozession des Osterreitens als Ereignis der Freude, für Jung und Alt. Festlich gekleidete Reiter ziehen von Dorf zu Dorf und singen Lieder über die Auferstehung Christi.